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Die Entwicklung von Personenzugloks endete bei der Königlich Preuißischen Staatseisenbahn KPEV nicht mit der europaweit berühmten P 8. Es folgte noch die P 10, die dann aber erst ab 1922 von der neuen Deutschen Reichsbahn beschafft wurde. Die P 10, die die DRG als Baureihe 39 bezeichnete, war eine bärenstarke Dreizylinderlok mit der Achsfolge 1D1. Mit vier Treibachsen und einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h konnten die P 10 auch Schnellzüge im Mittelgebirge ziehen. Nach 1945 blieben 85 P 10 in der DDR; alle wurden ab 1958 zur Baureihe 22 umgebaut. Die sah dann mit neuem Kessel und Führerhaus eher aus wie eine Einheitslok als wie eine preußische Konstruktion. Bewährt hat sich die 22 nicht, das Triebwerk vertrug den neuen leistungsfähigen Kessel nicht. So gingen die Signale für die Zweiundzwanziger nur bis 1971 auf Fahrt frei, dann wanderte die letzte Lok auf den Schrott. Während die DDR-Reichsbahn mit ihrer rekonstruierten P 10 Schiffbruch erlitt, kam die Deutsche Bundesbahn mit den im Westen verbliebenen 154 Loks ganz gut zurecht. Vor allem im Schwarzwald und im Allgäu sah man die P 10 bis zum Auftauchen der Dieselloks Reihe V 200 vor allen Zuggattungen. Die letzten süddeutschen P 10-Betriebswerke hießen Kempten und Stuttgart. Die Geschichte der Baureihe 39 endete aber in der Eifel, wo das Bw Jünkerath die Mittelgebirgs-Lok bis zum Frühjahr 1967 auf der Eifelbahn Trier - Köln einsetzte. Zwei P 10 sind erhalten geblieben. 39 184 steht im Werksmuseum von Linke-Hofmann-Busch in Salzgitter, 39 230 kann im Deutschen Dampflok-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg bewundert werden. Dieser Film besticht durch seine umfangreiche Schilderung der P 10-Geschichte nach 1945, wobei sogar Wochenschauszenen der selten gefilmten Reko-Version 22 nicht fehlen. Die DB-Einsatzgeschichte wird ausführlich nachgezeichnet - mit absoluten Filmraritäten aus den fünfziger und sechziger Jahren. Ein genaue technische Beschreibung dieser Dreizylinder-Type fehlt nicht.
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