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Bohuslav Martinu (Komponist), Neeme Järvi (Dirigent), Bamberger Symphoniker (Orchester)
Die Bamberger Sinfoniker, die im "Ranking" deutscher Orchester recht hoch gehandelt werden und dabei doch immer noch ein halber Geheimtipp innerhalb Deutschlands sind, spielen hier großartig und präzise.
Der Komponist ist ebenfalls nicht der allerbekannteste und steht - zu Unrecht - ein wenig im Schatten berühmterer "Neutöner" (so neu sind sie nicht mehr) wie Strawinski oder Bartok, deren etwa zeitgleich entstandene Werke weit populärer sind als Martinus Sinfonik.
So wie bei allen sehr produktiven Komponisten, sind auch die Werke von Martinu nicht alle von gleicher Qualität. Jedoch zählen seine Symphonien zu den bemerkenswertesten Werken dieser Gattung im 20. Jahrhundert. Alle sechs entstanden in den USA, die ersten fünf jeweils im Abstand von einem Jahr ab 1942 - und der Schatten des Krieges ist in vielen marschähnlichen Sätzen zu hören. Sie enthüllen an vielen Stellen die tschechischen Wurzeln des Komponisten. Vor allem in den bewegenden langsamen Sätzen, die im Laufe der Jahre spürbar düsterer werden, je weiter der Kompositionsprozess fortschreitet.
Die Strukturen und Rythmen haben eine perkussive Energie, die zum Einen aus Martinus Formstudien in Paris in den 20er Jahren herrührt, und zum Anderen in dem prominenten Einsatz des Klaviers begründet ist.
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