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Zu Richard Strauss' größten und besten Orchesterwerken zählt ohne Frage die programmatische "Alpensinfonie". In diesem Werk für großes Orchester empfindet der deutsche Komponist den Aufstieg auf einen Berg in den Alpen nach. Durch den Einsatz von Herdenglocken und die beinahe impressionistische Handhabung der Melodik darf die Komposition zudem als eines der originellsten Werke Strauss' gelten.
Nachdem sich die Nacht verzogen hat, geht die Sonne auf. Strauss erzeugt hier - ähnlich wie in seiner genialen Tondichtung "Also sprach Zarathustra" - einen bombastischen Sonnenaufgang. Nach kurzem Anstieg und dem "Eintritt in den Wald" gelangt der Wanderer an den Bach, den der deutsche Tonsetzer perlend und fließend darstellt. Sich hier an impressionistische Kompositionsmuster erinnert zu fühlen, ist demnach nicht sonderbar. Vorbei am Wasserfall hat der Wandernde eine Erscheinung hellen, klaren Antlitzes. Über "blumige Wiesen" und über die Alm marschiert er, begleitet von idyllisch anmutenden Herdenglocken. Auch Irrwege, Gletscherzungen und "gefahrvolle Augenblicke" halten ihn nicht davon ab, den Gipfel zu erstreben. Belohnt wird der Wanderer durch einen hehren, erhebenden Höhepunkt.
Nach einer weiteren, majestätischen Vision steigen Nebel, wieder wunderbar impressionistisch untermalt, auf und der Abstieg beginnt. Obschon sich die Sonne gefahrvoll verdüstert, baut Strauss hier noch eine beruhigende, friedliche Elegie ein.
Nach einer kurzen Spannungssteigerung bricht der wütende Sturm los. Rasch gelangt der Wandernde nach unten und genießt den Sonnenuntergang. Zum Abschluss erwarten den Hörer noch der träumerische "Ausklang" und die dunkle, geheimnisvolle Nacht.
Herbert von Karajan gilt nicht ohne Grund neben Rudolf Kempe als einer der bedeutendsten Interpreten straussscher Kompositionen. So gut wie wenige andere vermochte er es während seiner langen Dirigentenlaufbahn, sich in diese Musik hineinzufühlen, sie aufzunehmen und trefflich umzusetzen. Zusammen mit den Berliner Philharmonikern nahm er im Dezember 1980 Strauss' "Alpensinfonie" auf, die nun erneut und in bester Tonqualität veröffentlicht wurde. Die Berliner spielen beseelt, akribisch und detailverliebt. Karajans Dirigat ist punktgenau akzentuiert, farbenreich und kontrastiert nuanciert und differenziert. Das Ergebnis ist überwältigend im Ausdruck, aber dennoch stets transparent und gut durchhörbar. Eine hervorragende Aufnahme, die in keiner Klassiksammlung fehlen sollte.
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Een post van Obelix. Nu 531 dagen oud, dus niet voor iedereen.
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