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Am 12. Oktober 1985 stellte die Deutsche Reichsbahn im Bahnbetriebswerk Gera mit der 119 200 die letzte Lok dieser Baureihe in Dienst. Damit war der Bau von Dieselloks für die DR beendet. Diese letzte DDR-Diesellokgattung mußte aufgrund von RGW-Bestimmungen aus Rumänien bezogen werden, die ersten Prototypen kamen bereits 1977. Und sie bewährten sich überhaupt nicht. Vor allem technische Mängel und eine in vielen Teilen nicht ausgereifte Konstruktion führten zu massiven Ausfällen. Dennoch brauchte die DR diese nur 96 Tonnen schwere Loktype, um die letzten Dampfleistungen auf den vielen Strecken mit leichtem Oberbau zu ersetzen. DR-Ingenieure beeinflußten dann den Serienbau maßgeblich und so wurde das "U-Boot" doch noch zu einer Erfolgsgeschichte. Diesen Spitznamen erhielt die markante sechachsige Type übrigens wegen ihrer runden Seitenfenster, die an Bullaugen erinnern. In den Jahren 1992 und 1993 wurden zur Beschleunigung des Fernverkehrs in den neuen Bundesländern 20 Exemplare des nun als Baureihe 219 bezeichneten U-Boots bei Krupp in Essen zur BR 229 umgebaut. Sie erhielten u.a. neue MTU-Motoren, eine Ertüchtigung für 140 km/h und eine neue Anlage zur zentralen Energieversorgung. Sie waren zu diesem Zeitpunkt die modernsten dieselhydraulischen Lokomotiven der Deutschen Bahn. Nach wie vor ist die alte DR-119 als 219 und 229 auf vielen Strecken vor allem in den neuen Bundesländern zu finden. Knapp die Hälfte des Bestandes wanderte aber bereits auf den Schrott, der Rest soll in den nächsten Jahren folgen. Grund genug, dieser Baureihe, die einst für so viel Schlagzeilen sorgte, ein würdiges filmische Denkmal zu setzen, das auch zahlreiche Aufnahmen aus der DDR-Epoche enthält.
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