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Felix Mendelssohn Bartholdy - Lieder ohne Worte
Die "Lieder ohne Worte" sind die wohl populärsten Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das dürfte den Komponisten ehrlich verwundern, schließlich komponierte er sie vornehmlich für Frauen und betrachtete sie als leichte Kost. Heute jedoch zählen viele der jeweils in Sechsergruppen veröffentlichten Charakterstücke zum Standardrepertoire eines jeden Pianisten. Und tatsächlich unterschätzte sich Mendelssohn selbst, denn die "Lieder ohne Worte" enthalten einige seiner schönsten Melodien.
Die vorliegende Einspielung durch Daniel Barenboim entstand 1973 und ist eine der ersten Soloaufnahmen des Pianisten bei der Deutschen Grammophon. Trotz des hohen Alters kann die Aufnahmequalität als durchweg gut bezeichnet werden.
Barenboims Anschlag ist farbig pointiert und stets lyrisch. Seine Interpretation wird der Partitur voll und ganz gerecht. Sein differenziertes und äußerst transparentes Spiel lädt die Kompositionen durch gezielt gesetzte Kontraste und Akzente mit einem Gros an Spannung auf. Hinzu kommt das angenehme Tempo, das Barenboim wählt. An Ausdruckstiefe, Differenziertheit und Leidenschaft mangelt es an keiner Stelle, sein Vortrag ist durchgängig homogen. Eine der besten Aufnahmen des gebürtigen Argentiniers!
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