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Das Deutsche Requiem stellt aufgrund der Auseinandersetzung mit dem Tod besondere Anforderungen an eine künstlerisch herausragende und gut hörbare Produktion, damit das Anhören für den musikalischen "Laien" gerade außerhalb eines direkten persönlichen, inhaltlichen Bezuges zum (positiven) Erlebnis werden kann. Brahms soll es unter dem Eindruck des Selbstmordversuches Schumanns konzipiert haben.
Bernard Haitink stand in seiner Aufnahme (1980) mit dem WPO u. Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor unter der Leitung des (legendären) Norbert Balatsch, der auch in Bayreuth Chorgeschichte schrieb, ein exklusives Ensemble zur Verfügung. Haitink nutzt diese Gelegenheit mit einer kraftvollen, intensiven Interpretation. Orchester und Chor werden technisch/klanglich gut präsentiert. Tom Krause brilliert mit inniger, tadelloser Interpretation. Gundula Janowitz sind in dieser Aufnahme bereits geringe stimmliche Schwächen anzumerken.
Fazit: Eine gelungene, dem Werk insgesamt angemessene Aufnahme. Die Ansprüche des Hörers sind allerdings durch klanglich sehr klare Konkurrenz-CDs (z.B. Gardiner - Phi, Kubelik - Audite) gestiegen, so dass die Aufnahme sich im guten Mittelfeld der Discographie befinden dürfte.
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